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Das Vermeiden von Diätfehlern ist das A & O einer glutenfreien Ernährung. Weshalb das so ist, kannst Du in unserem Gesundheitsteil ausführlicher lesen. Was passiert eigentlich bei Magdalena, wenn sie Gluten zu sich nimmt, was zum Glück schon lange nicht mehr vorkam?

 

  • Bei einer "vollen Dosis Gluten", also zum Beispiel einem glutenhaltigen Lebensmittel, würde sie stundenlang spucken und müde werden – und bliebe dies auch für einige Tage. Warum ist dies so? Das Gluten führt zu einer sofortigen Darmentzündung, die sich auf das Immunsystem auswirkt.

  • Magdalena reagiert auch auf Spuren von Gluten, sogar auf einen Badezusatz, der beim Spielen in der Wanne über den Mund aufgenommen wurde. Hier würde sie nicht spucken, aber wieder Müdigkeit, Unwohlsein und "Kribbeln im Hals" spüren. Es würde ihr also gleich wieder schlechter gehen.

 

Nudeln und Brot hatten wir relativ schnell im Griff. Aber wir mussten lernen, dass sich  Gluten auch in Soßenbindern, im Ketchup, in Schokolade befindet. In Arzneimitteln genauso wie in Kosmetik. Es sind die versteckten Fallen, die das Leben ohne Gluten anfangs schwierig machen.

 

Zum Glück liegt der letzte Diätfehler Jahre zurück. Innerhalb weniger Wochen hatte es Magdalena mehrmals erwischt: Wir stellten aus Versehen Lebkuchen mit Weizen in den glutenfreien Schrank, die Verpackung hatte genauso ausgesehen wie die glutenfreien Lebkuchen, und gaben ihr diese auch noch. Oma verwechselte einen Soßenbinder (der hellbraune war glutenfrei, der dunkelbraune nicht) und der Koch im Kindergarten passte ein einziges Mal nicht auf. Eineinhalb Jahre hatte er für Magdalena extra Mittagessen zubereitet und sich toll eingearbeitet, an ihrem vorletzten Kindergartentag vor dem Wechsel in die Schule vergass er, dass sie auch Hartweizengrieß nicht essen darf.

 

Die Reaktion des Spuckens  ist nicht schön, aber ungefährlich. Viele verwechseln Zöliakie mit einer Allergie und befürchten dann eine allergische Reaktion. Zöliakie ist keine Allergie, die auftretenden Komplikationen sind auf den ersten Blick ungefährlich. Wer aber dauerhaft mit einem entzündeten Darm durch das Leben geht, der muss zwangsläufig krank werden. Strikte glutenfreie Diät ist für Zöliakiebetroffene deshalb Gesundheitsprävention, denn das Krebsrisiko ist erhöht. Eine nicht streng glutenfreie Ernährung kann aber auch zu Osteoporose, Diabetes, Depressionen, Unfruchtbarkeit, Schwangerschaftsabbrüchen und vielen anderen Beschwerden führen. Und eines muss man immer bedenken: die Reaktionen auf Gluten sind vielschichtig und sehr unterschiedlich! Deshalb wird die Zöliakie auch als "Chamäleon" unter den Krankheiten bezeichnet.

 

Eine unserer großen Sorgen war, ob unser Kind jemals zu einem Kindergeburtstag eingeladen werden würde, wenn die Ernährung kompliziert ist. Sie wurde und wird oft eingeladen. Die Mütter ihrer Freundinnen haben sich auf tolle Weise in die glutenfreie Ernährung eingearbeitet – und so kann sie wie jedes Kind Freundinnen besuchen, woanders Hausaufgaben machen und dort essen und natürlich Geburtstage feiern. Manchmal kochen wir einfach etwas vor und geben ihr das Essen mit. Wir haben von Anfang an Tagesmütter, Erzieherinnen und Lehrer eingebunden und informiert, wir haben dies bei den ersten Elternversammlungen gemacht, wir haben der Lehrerin ein Buch geschenkt. Reden, informieren, aufklären – wichtig, wenn es um ein glutenfreies Leben geht. 

 

Mehr dazu kannst Du in Teil 4 lesen: Leben ohne Gluten unterwegs.

Zöliakie bedeutet: Diätfehler vermeiden!

Erfahrungen.

Teil 3.

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