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So groß wie ein Tennisplatz.

Und das Trainingscenter für unser Immunsystem. Der Darm.

Seit der Zöliakie-Diagnose meiner Tochter beschäftige ich mich natürlich intensiv mit glutenfreiem Leben.  Das Thema Darmgesundheit hängt damit eng zusammen und fließt täglich in die Beratungsgespräche in meiner Apotheke ein.  Bitte beachte, dass die folgenden Tipps eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen können.

 

Und dies ist schon mein erster Tipp: Wenn Du noch keine Diagnose hast, aber merkst, dass Dir Gluten nicht gut tut, dann lasse Dich untersuchen und suche einen Arzt aus, der sich mit Zöliakie auskennt. Die DZG kann Dir hier helfen, auch Nicht-Mitglieder können sich eine Liste mit Ärzten aus der Region geben lassen. Leider habe ich inzwischen viele Menschen kennengelernt, die mit der Diagnose "Reizdarm" durch das Leben gehen müssen. Wer wissen möchte, ob sich dahinter eine Zöliakie versteckt, muss ich in qualifizierte medizinische Hände gegeben!

 

Der zweite Tipp: Führe Protokoll. Du kannst Dir  ein hier Ernährungsprotokoll ausdrucken und notieren, was Du gegessen hast und wie es Dir geht. Nehme das am besten zum Arzt mit!

 

Claudia Spieß, Inhaberin der Leuchtturm Apotheke Berlin-Hermsdorf

Claudia Spieß.

Apothekerin. 

Mutter von Magdalena.

Und jetzt weitere Tipps: Ein kleiner oder großer Diätfehler wirkt sich meistens sofort aus: Bauchschmerzen, Krämpfe, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall. Nach ein paar Stunden sind diese vorbei, aber man fühlt sich für einige Tage müde und abgeschlagen. Warum ist das so? Das Gluten führt zu einer Entzündungsreaktion im Darm, mit dem dieser noch über einige Zeit zu kämpfen hat, auch wenn Du eigentlich wieder gesund fühlst und den Diätfehler schon fast vergessen hast.

 

Das solltest Du immer beachten:

 

  • Entzündungen können zu Veränderungen des Darms führen. Für Betroffene ist strikte glutenfreie Diät deshalb ein aktiver Schutz der Darmgesundheit.

  • Bei einer unbekannten Glutenintoleranz und bei dauerhaften Entzündungen folgt häufig zusätzlich die Laktoseintoleranz! Mit dieser wird die Ernährung noch schwieriger!

  • Die Aufnahme von Stoffen aus der Nahrung, wie Eisen oder Vitaminen, wird beeinträchtigt. Damit kann das Immunsystem aus der Balance kommen. Das Risiko für Infekte und andere Erkrankungen steigt.

 

Ein Beispiel ist ein Magen-/Darmvirus, der meist eine beschädigte Darmflora hinterlässt. Die Folge kann sein: Immer wieder Blähungen, Durchfall  und Verstopfung im Wechsel und häufiges Unwohlsein nach dem Essen. Viele Menschen werden nach einem solchen Virus auch immer wieder krank, sind schnell erkältet und weitere Darminfekte folgen. Warum ist das so? Weil der Darm so beeinträchtigt ist, dass er krankmachende Bakterien und Viren schlechter abwehren kann. Und jetzt stell Dir mir mal vor, wie das ist, wenn sich jemand immer wieder falsch ernährt, obwohl ihm Gluten nicht gut tut. 

Ein gesunder Darm bedeutet ein gesundes Immunsystem. Denn unser Darm sorgt nicht nur für die Aufnahme von Nährstoffen, Vitaminen und vielen anderen wichtigen Stoffen aus der Nahrung, sondern für eine intakte Darmflora, also die ausgewogene Besiedlung mit gesunden und lebensnotwendigen Keimen, ist der Trainingsplatz für das Immunsystem. Krankmachende Keime habe so weniger Chancen, in unseren Körper einzudringen und Krankheiten zu verursachen.

 

Unser Darm entlastet uns aber auch, in dem er für die Ausscheidung von Abfallstoffen sorgt, um um sich damit nicht auf Dauer zu belasten. Eine Belastung des Darms bedeutet immer: die Abwehrleistung wird geschwächt und die Gesundheit anderer Organe kann beeinträchtigt werden. Ob mit oder ohne Zöliakie ist unsere Ernährung heute nicht so, dass der Darm immer gut gepflegt und  optimal versorgt  ist.  Eine regelmäßige Pflege der Darmflora mit wichtigen Keimen und für ein optimales Klima im Darm wirst Du schnell positiv spüren.

 

Mach’ Dich immunstark.

Unser Immunsystem steht und fällt mit einem gesunden Darm, denn ca. 80% der Immunleistung, also der Abwehrleistung, werden über den Darm erbracht. Wie kann ich mein Immunsystem nun stärken und unterstützen? Wie ein Fitness Center die Muskeln trainiert, so können wir auch unser Immunsystem trainieren. Dadurch wird es noch aufmerksamer und wenn die Körperpolizei einen krankmachenden Keim entdeckt, stehen viel mehr Truppen zur Verfügung, um diesen unschädlich zu machen.

 

Das solltest Du tun:

 

  • Optimal dosierte Darmbakterien

  • Vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung

  • Hochdosierte Vitalstoffe (Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente)

Oft dauert es Jahre , bis ein Zöliakiebetroffener seine Diagnose bekommt. Dann endlich weiß er, wie er wieder zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit gelangen kann: durch eine glutenfreie Ernährung! Das Wohlbefinden entwickelt sich spürbar schnell, Müdigkeit und Verdauungsstörungen lassen nach. Jedoch ist gerade in der Anfangszeit nach der Diagnosestellung die Versorgung des Körpers mit Vitaminen und Mineralstoffen durch die Entzündungsreaktionen im Darm beeinträchtigt. Mit gezielten Vitamin- und Mineralstoffgaben kannst Du Deinem Körper etwas sehr Nützliches anbieten. Und durch die glutenfreie Ernährung wirst Du bald eine Besserung empfinden. Lass Dich aber auf jeden Fall von einem Arzt oder einer guten Apotheke beraten!

 

 

 

 

Glutenfrei ist doch nur eine Modeerscheinung ...

... wer jemals schlaflose Nächte verbrachte, weil er nicht wusste, was mit seinem kleinem Kind los ist, der wird verstehen, dass ich glutenfreies Leben nicht als Modetrend ansehen kann. Zöliakie ist eine Krankheit. Für eine freiwillige glutenfreie Ernährung gibt es derzeit keine wissenschaftliche Basis, auch wenn einige Bücher uns dies anders erklären wollen.  In der Apotheke habe ich allerdings fast jeden Tag Kunden und Patienten mit der Diagnose Reizdarm. Reizdarm ist für mich ein Reizthema, weil es ihn nicht gibt. Reizdarm ist ein Sammelbegriff für Beschwerden, wenn man nichts gefunden hat. Und oft hat man eben nach Gluten, Zöliakie, Weizenallergie oder Weizensensitivität gar nicht gesucht. Wer merkt, dass ihm Gluten nicht gut tut, muss sich, dies als echter Appell, medizinisch untersuchen lassen!

 

Und ohne Gluten geht. Du musst keine Angst vor einer Diagnose haben. Wir hoffen, wir haben Dir hierfür etwas Mut gemacht, und Magdalena freut sich auf Deine Reaktionen:

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